Lexikon

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A

Apgar-Test
Mithilfe des Apgar-Tests bewerten Arzt und Hebamme den Gesundheitszustand des Neugeborenen unmittelbar nach der Geburt. Um eine Eselsbrücke zu bilden, steht Apgar heute auch als Abkürzung für Atmung, Puls, Grundtonus, Aussehen und Reflexe.

Äußeres Wenden
Sollte sich der Fötus bis zu 37. SSW nicht im Mutterleib gedreht haben, besteht die Möglichkeit einer äußeren Wendung. Mediziner versuchen dabei, das Kind mit speziellen Handgriffen von außen zu drehen.
Funktioniert das auch nicht, können die Ärzte prüfen, ob eine Geburt aus Beckenendlage möglich ist. Falls Gründe dagegen sprechen, wird ein Kaiserschnitt nötig.

B

Brustkrebs
Brustkrebs, das sogenannte Mammakarzinom ist einer der häufigsten bösartigen Tumoren der Brustdrüse des Menschen. Er kommt hauptsächlich bei Frauen vor und ist die häufigste Krebsart bei Frauen. Die meisten Erkrankungen treten sporadisch (zufällig) auf, es gibt aber sowohl erbliche als auch erworbene Risikofaktoren. Neben der Heilung sind der Erhalt der betreffenden Brust und vor allem der Lebensqualität erklärtes Ziel der medizinischen Behandlung. Die Therapie besteht in der Regel in einer an das Erkrankungsstadium angepassten Kombination aus Operation sowie Zytostatika-, Hormon- und Strahlentherapie. Neue Ansätze aus dem Gebiet der Krebsimmuntherapie werden außerdem durch monoklonale Antikörper  ermöglicht. Das medizinische Vorgehen basiert in hohem Maß auf Erfahrungen aus Studien, folgt oft der evidenzbasierten Medizin und ist in weltweit akzeptierten Leitlinien standardisiert.

C

CTG
Cardiotocography (engl.) kurz CTG steht für Kardiotokografie.
Mit diesem Verfahren zur simultanen (gleichzeitigen) Registrierung und Aufzeichnung der Herzschlagfrequenz des ungeborenen Kindes und der Wehentätigkeit bei der werdenden Mutter. Das Verfahren wird sowohl in der Schwangerschaftsbetreuung als auch zur Überwachung während der Geburt eingesetzt.

Chorionzottenbiopsie
Chorionzottenbiopsie gehört zu den invasiven vorgeburtlichen Untersuchungsverfahren (Pränataldiagnostik). Sie ermöglicht dem Arzt, in einem relativ frühen Stadium der Schwangerschaft Zellen des werdenden Kindes zu gewinnen und dessen Erbgut zu untersuchen. Durch die Chorionzottenbiopsie erhält man sogar so viele Zellen, dass das Labor in einer Direktpräparation bereits am nächsten Tag die Anzahl der kindlichen Chromosomen und ihre grobe Struktur bestimmen kann. Damit spürt es Veränderungen der Chromosomenzahl wie Trisomien (zum Beispiel Down-Syndrom, Trisomie 21) oder Monosomien (zum Beispiel Turner-Syndrom, Monosomie X) auf beziehungsweise schließt sie weitestgehend aus. Durch das Anlegen von Zellkulturen sind anschließend noch genauere Untersuchungen der Chromosomenstruktur sowie einzelner Gene möglich. Dadurch kann das Labor auch seltene Erbkrankheiten wie beispielsweise die Mukoviszidose ausschließen.

D

Dammriss
Ein Dammriss ist das Einreißen des Gewebes zwischen Vulva und After, des Damms, infolge starker Dehnung bei der Geburt. Meist kommt es beim Durchtritt des Kopfes oder der Schultern des Neugeborenen zum Riss. Dieser erfolgt meist an der schwächsten Stelle des Gewebes, also median vom Scheideneingang in Richtung After. Massagen ab der 34. SSW können einem Dammrisse vorbeugen bzw. lindern.

E

Embryo
Als Embryo bezeichnet man ein Ungeborenes in den ersten zweieinhalb Schwangerschaftsmonaten. Am Anfang ist der Embryo noch millimeterklein. Etwa in der sechsten oder siebten Schwangerschaftswoche beginnt sein Herz zu schlagen.

Eierstock
Die Eierstöcke liegen zu beiden Seiten der Gebärmutter seitlich an der Beckenwand und sind oval geformt. Ihre Größe variiert stark während des Zyklus. Sie sind Teil der Fortpflanzungsorgane: sie enthalten die Eizellen und geben sie an den Eileiter ab.

F

Fruchtwasserpunktion
Die Amniozentese gehört zum Bereich der Pränataldiagnostik, also den vorgeburtlichen Untersuchungen. Der Arzt entnimmt per Punktion durch die Bauchdecke der Schwangeren Fruchtwasser. Das Fruchtwasser enthält Zellen des ungeborenen Kindes. Diese Zellen untersucht das Labor im Anschluss auf Auffälligkeiten des Erbguts, unter anderem Änderungen der Chromosomenanzahl (zum Beispiel Down-Syndrom). Die Fruchtwasseruntersuchung erfolgt in der Regel zwischen der 16. und der 17. Schwangerschaftswoche.

Fehlgeburt
in den allermeisten Fällen passiert er, ohne dass die Frau etwas davon merkt. Die Eizelle nistet sich gar nicht erst ein. Nach der 12. Schwangerschaftswoche nimmt das Risiko für eine Fehlgeburt deutlich ab. Von einer Fehlgeburt oder einem Abort spricht man, wenn der Fetus vor der 24. SSW verstirbt. Ab der 24. Schwangerschaftswoche oder wenn das Kind mindestens 500 Gramm wiegt, hätte es als Frühgeburt mit hoher Wahrscheinlichkeit mithilfe intensivmedizinischer Behandlungen überlebt. Verstirbt es nach diesem Zeitpunkt im Mutterleib, gilt es als Totgeburt.

Folsäure
Folsäure ist ein B-Vitamin. Es spielt schon zu Beginn der Schwangerschaft eine zentrale Rolle. Das Ungeborene braucht es für Zellteilung, Blut­bildung und für Wachstumsprozesse. Folsäurepräperate sollte man vor Während und in der Stillzeit zu sich nehmen.

Fötus
Fötus oder auch Fetus nennt man das im Bauch der Mutter heranwachsende Kind ab etwa der neunten SSW. nach der Befruchtung bis zur Geburt. Davor wird es als Embryo bezeichnet.

G

Gebärmutterausschabung
Grund für eine Gebärmutterausschabung können verstärkte, verlängerte oder sehr unregelmäßige Regelblutungen sein. Zwischenblutungen oder Blutungen nach den Wechseljahren stellen ebenfalls eine Indikation dar. Grund für die veränderten Regelblutungen sind neben Hormonstörungen oft gutartige Wucherungen wie Polypen und Myome, in seltenen Fällen aber auch Krebs. Für eine Ausschabung können außerdem auffällige Befunde bei der Ultraschalluntersuchung der Gebärmutter sprechen. Nach einer Fehlgeburt befinden sich unter Umständen noch Gewebsreste vom Mutterkuchen oder dem Embryo selbst in der Gebärmutter. Dann soll eine Ausschabung mit einem stumpfen Löffel anhaltende Blutungen und Infektionen verhindern. Letztere könnten schlimmstenfalls die Unfruchtbarkeit der Patientin nach sich ziehen. Zuweilen bleiben auch nach einer normalen Entbindung Reste des Mutterkuchens (Plazenta) in der Gebärmutter zurück, die eine Ausschabung evtl. notwendig machen.

Gesundheit
Gesundheit ist nicht nur bloß die Abwesenheit von Krankheit und Gebrechen, sondern der Zustand des völligen körperlichen, geistigen, seelischen und sozialen Wohlbefindens. Gesundheit ist Bestandteil des alltäglichen Lebens und der Lebensqualität und eine Bedingung für die soziale, ökonomische und persönliche Entwicklung.

H

Hebamme
Hebamme und früher auch Wehmutter, ist die Berufsbezeichnung für nichtärztliche Personen, die während der Schwangerschaft, der Geburt, während des Wochenbetts und auch noch später, die Schwangeren oder Wöchnerinnen beraten und betreuen.

I

J

K

Kaiserschnitt
Fällt die Entscheidung für einen Kaiserschnitt, noch bevor die Wehen einsetzen, spricht man von einem geplanten Kaiserschnitt (primäre Sectio). Dann wird ein Termin festgelegt, der kurz nach der 39. Schwangerschaftswoche liegt – das ist etwa eine Woche vor dem errechneten Geburtstermin.  Fällt die Entscheidung für den Kaiserschnitt während einer vaginalen Geburt, spricht man von einem ungeplanten Kaiserschnitt (sekundäre Sectio). Der Kaiserschnitt findet dann meist in den nächsten Stunden statt. Häufig ist noch etwas Zeit, um sich gemeinsam mit der Begleitperson auf den Eingriff einzustellen. Ist das Kind oder die Mutter akut gefährdet, wird sofort ein Notkaiserschnitt durchgeführt. Innerhalb von 20 Minuten ist das Kind dann meist auf der Welt.

Im Falle einer Komplikation ungewollte Bewegungen zu verhindern, kann die Frau an den Handgelenken und Beinen locker festgeschnallt werden. Ein Blasenkatheter wird in die Harnröhre gelegt, aufgrund der Narkose spürt die Frau davon aber nichts. Der OP-Bereich wird mit einem Sichtschutz auf Brusthöhe der Frau abgetrennt und der Bauch mit sterilen Tüchern abgedeckt. Dann beginnt der Eingriff.

Die Ärztin oder der Arzt macht kurz über dem Schambein einen Hautschnitt und eröffnet die oberste Schicht der Bauchdecke. Weitere Gewebeschichten werden mit den Fingern aufgedehnt. In manchen Krankenhäusern kann danach der Sichtschutz gesenkt werden, damit die Eltern sehen, wie ihr Kind geboren wird.

Durch einen Schnitt in der Gebärmutter wird das Kind auf die Welt geholt. Die Frau spürt dabei ein kräftiges Ruckeln, Drücken und Ziehen, aber keine Schmerzen. Vom ersten Schnitt bis zum Herausholen des Kindes dauert es meist nur wenige Minuten. Kinderwunsch

L

M

Myome
Myome in der Gebärmutter. Myome in der Gebärmutter sind gutartige Wucherungen (Tumoren) innerhalb der Muskelschicht des Uterus. Diese gutartigen Geschwülste werden durch die weiblichen Geschlechtshormone Östrogen und Progesteron in ihrem Wachstum angeregt. Viele Frauen spüren gar nicht, dass sie Myome haben. Manchmal führen sie zu Regelbeschwerden wie Schmerzen und starken Blutungen. Die Beschwerden können mit hormonellen Mitteln behandelt werden

Mammografie
Beim Mammographie-Screening handelt es sich um eine Röntgenuntersuchung der weiblichen Brust zur Früherkennung von Brustkrebs (Mammakarzinom). Brustkrebs ist in Deutschland die häufigste Krebserkrankung bei Frauen mit 69.550 Neuerkrankungen in 2012.

N

Nachsorge
Als Nachsorge bezeichnet man in der Medizin die planmäßige Nachuntersuchung von Patienten nach einer abgeschlossenen oder vorläufig abgeschlossenen Behandlung. Die Nachsorge steht dabei in enger Beziehung zur Rehabilitation. Als Nachsorge bezeichnet man in der Medizin das Wiederauftreten der Erkrankung oder typische Komplikationen einer Krankheit oder auch ihrer Behandlung frühzeitig zu erkennen und so effektiver behandeln zu können, den Patienten im Umgang mit der Erkrankung auch im Alltag zu unterstützen, eine Dauerbehandlung an die Bedürfnisse des Patienten und den Krankheitsverlauf anzupassen.

Während viele aufwendige Therapien (z. B. Operationen, Chemotherapie) im Krankenhaus oder in spezialisierten Zentren erfolgen, wird die Nachsorge in der Regel zu Hause und vom Haus oder Facharzt durchgeführt. Sie kann aber auch einzelne Termine im Krankenhaus, evtl. mit aufwendigeren Untersuchungen wie bildgebende Verfahren beinhalten. Die Nachsorge kann sich je nach Erkrankung über Wochen, Monate oder Jahre hinweg ziehen.

Nackenfaltenuntersuchung
Die Nackenfaltenmessung, auch Nackentransparenzmessung oder NT-Screening genannt, ist eine nicht-invasive, das heißt nicht in den Körper der Mutter eingreifende Methode der Pränataldiagnostik. Mit ihr lässt sich die Wahrscheinlichkeit abschätzen, ob bei dem ungeborenen Kind eventuell ein genetischer Defekt vorliegen könnte.

Bei dieser Untersuchung, der häufig im Rahmen des Erst-Trimester-Screenings stattfindet, handelt es sich um eine schonende Methode, die das ungeborene Kind und auch die Schwangere nicht gefährdet.

O

Oxycotin
Das sogenannte „Bindungshormon“ wird im Hypothalamus im Gehirn produziert und leitet die Wehen ein. Es stimuliert außerdem die Milchproduktion und ermöglicht so das Stillen.

P

Pubertät
Die Pubertät ist eine besondere Lebensphase, in der sich Kinder zu jungen Erwachsenen entwickeln. Sie ist geprägt von körperlichen Veränderungen wie Wachstum und dem Ausreifen der Geschlechtsorgane aber auch von Stimmungsschwankungen. Bei Mädchen beginnt die Pubertät im Alter von ca. 8 bis 13 Jahren und dauert ca. 4 Jahre. Bei Jungen beginnt die Pubertät in etwa mit 9 bis 14 Jahren und dauert ungefähr 4 bis 6 Jahre.

PDA
Die Periduralanästhesie, kurz PDA genannt, ist in der Geburtsmedizin ein gängiges Verfahren zur Schmerztherapie. Die Periduralanästhesie wird durch Einspritzen von Anästhesiemittel in den unteren Rücken (Rückenmark) verabreicht. Die PDA ist ein sehr sicheres und schonendes Verfahren, welches zu jedem Zeitpunkt der vaginalen Entbindung das gewünschte Maß an Schmerzlinderung herbeiführen kann. Die Wirkung setzt nach etwa 10-15 Minuten ein.

Q

R

Röteln
Röteln ist eine hoch ansteckende Infektionskrankheit, die durch das Röteln-Virus (Rubi-Virus) ausgelöst wird. Die Ansteckung von Mensch zu Mensch erfolgt durch Tröpfcheninfektion beim Husten oder Niesen, wobei man bereits eine Woche vor bis eine Woche nach Erscheinen der ersten Symptome ansteckend ist. Gefürchtet ist die sogenannte Röteln-Embryopathie. Hierbei werden die Röteln-Viren von der schwangeren Frau auf ihr ungeborenes Kind übertragen. Dabei können beim Kind schwere Schädigungen am Innenohr, Herz, Auge und seltener an anderen Organen wie Gehirn, Leber oder Milz auftreten.

S

Schwangerschaft
Als Schwangerschaft wird der Zeitraum bezeichnet, in dem eine befruchtete Eizelle im Körper einer Frau zu einem Kind heranreift. Eine Schwangerschaft beim Menschen dauert von der Befruchtung bis zur Geburt im Schnitt 267 Tage.

Schwangerschaftsdiabetis
Bei Schwangerschaftsdiabetes handelt es sich um eine milde Form des Diabetes mellitus, die nur während einer Schwangerschaft auftritt und danach meist verschwindet. Oft bleibt der Diabetes unbemerkt, da er nur selten Beschwerden verursacht. Auslöser kann der veränderte Hormonhaushalt sein, der Schwankungen im Zuckerstoffwechsel verursacht. Erhöhte Blutzuckerwerte können sich auf die Geburt auswirken, da die Kinder dadurch meist größer und schwerer werden. Allen gesetzlich versicherten Schwangeren wird zwischen der 24. und 28. Schwangerschaftswoche eine Untersuchung auf Schwangerschaftsdiabetes angeboten.

T

U

Ultraschall
Die Bezeichnung Ultraschall entstammt eigentlich der Physik. Gemeint sind Schallwellen, die oberhalb des menschlichen Hörbereichs liegen und die das menschliche Ohr nicht mehr wahrnehmen kann. In der Medizin hat man daraus ein bildgebendes Verfahren entwickelt, das umgangssprachlich häufig „Ultraschall“ genannt wird.

V

W

Wochenbett

Als Wochenbett oder Kindbett bezeichnet man den Zeitraum bis zu sechs Wochen nach der Geburt. Hier durchläuft Ihr Körper, Ihre Psyche und die Beziehung zu Ihrem Kind und Ihrem Partner eine enorme Veränderung. Ihr Körper fängt an, andere Hormone zu produzieren als in der Schwangerschaft. Die Milchproduktion setzt ein und Ihr Schlaf wird leichter, um das Kind nachts zu hören. Der menstruationsstarke Wochenfluss nimmt in den ersten drei bis vier Wochen ab und die Gebärmutter bildet sich mithilfe von Nachwehen zurück. In diesem Zeitraum ist außerdem die Gefahr einer Wochenbettdepression zu beachten.

X

Y

Z

Zyste
Eine Zyste ist ein durch eine Kapsel abgeschlossener, mit Epithel ausgekleideter Hohlraum im Gewebe. Er kann aus einer oder mehreren Kammern bestehen und einen dünn- oder dickflüssigen Inhalt aufweisen. Zysten können überall im Körper auftreten, v.a. in Haut und Schleimhaut, Ovar, Schilddrüse, Niere und Gehirn.